Die Martin Bauer Group und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) legen die Basis für eine Kooperation bis 2029.
Anne Wedel-Klein und Martin A. Wedel, Mitglieder der Geschäftsleitung der MB-Holding, unterzeichnen zusammen mit Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller im Rahmen des G20 Investment Summit – German Business and the CwA Countries am 19.11.2019 in Berlin eine Absichtserklärung. Die Zusammenarbeit hat zum Ziel, in mehreren afrikanischen Ländern Demonstrationsfarmen für ökologische und nachhaltige Landwirtschaft aufzubauen und die Lebensbedingungen der Farmarbeiter, Kleinbauern und Wildpflanzensammler vor Ort zu verbessern. Die vereinbarten Maßnahmen unterstützen die UN-Nachhaltigkeitsziele 2 „Kein Hunger“ und 15 „Leben an Land“ wirksam. Mit seiner finanziellen Unterstützung im Rahmen eines SDG Compacts zeichnet das BMZ die bisherigen Leistungen der Martin Bauer Group beim Aufbau nachhaltiger Lieferketten aus.

Anne Wedel-Klein und Minister Dr. Gerd Müller sowie Martin A. Wedel (stehend) bei der Unterzeichnung des SDG Compacts.
Martin Bauer Group: Vorreiter in nachhaltigem Anbau und Wildpflanzensammlung
Die Martin Bauer Group stellt pflanzliche Produkte, Pulver, Extrakte und Aromen für die Tee-, Getränke-, Lebensmittel- und Tierernährungsindustrie her. Dafür beschafft sie über 200 pflanzliche Rohstoffe aus mehr als 80 Ländern der Welt. Das Familienunternehmen nimmt im nachhaltigen Anbau und der Wildpflanzensammlung eine Vorreiterrolle ein. Es hat vor über 10 Jahren „mabagrown®“ entwickelt, den unternehmenseigenen Standard für nachhaltig erzeugte Kräuter und Früchte, der von der unabhängigen Non-Profit-Organisation UTZ anerkannt ist. Damit verfügt das Unternehmen über ein langjähriges Know-how beim Aufbau von nachhaltigen Lieferketten.
Kooperationsvorhaben: Demo-Farmen werden mit bis zu 10 Mio. Euro gefördert
In den kommenden 10 Jahren wird die Martin Bauer Group von Marokko im Norden Afrikas bis Namibia im Süden mögliche Standorte untersuchen. Sie prüft vor Ort die Möglichkeit, Arznei-, Gewürz-, und Aromapflanzen in Bio-Qualität anzubauen, und führt in ausgewählten Regionen Anbauversuche durch. An geeigneten Standorten baut sie Demonstrationsfarmen auf, die bis zu 1.600 Menschen Arbeit geben. Auf diesen Farmen entstehen auch Trainingszentren, so dass insgesamt bis zu 10.000 Farmarbeiter, Kleinbauern und Wildpflanzensammler in den Grundlagen der Öko-Landwirtschaft und der nachhaltigen Wildpflanzensammlung geschult werden.
Betrachtet man auch die Familien der Landarbeiter, profitieren bis zu 70.000 Menschen von den Effekten des Trainings. Begleitend setzt die Martin Bauer Group Projekte um, die das Ziel haben, die Lebensbedingungen in den Communities zu verbessern.
Das BMZ fördert im Rahmen des develoPPP.de-Programms das gesamte Maßnahmenpaket mit bis 35 Prozent der Projektkosten und maximal 10 Millionen Euro. Die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, die das develoPPP-Programm im Auftrag des BMZ durchführt, begleitet die Martin Bauer Group und berät sie fachlich. Die DEG und die Martin Bauer Group haben bereits gemeinsame Entwicklungsprojekte in Simbabwe, Ägypten und weiteren afrikanischen Ländern erfolgreich durchgeführt.

Landwirtschaft in Afrika: ein Schlüssel zur Entwicklung
BMZ bzw. DEG unterstützen gezielt privates unternehmerisches Engagement wie das der Martin Bauer Group in die afrikanische Landwirtschaft. Landwirtschaft ist für den Kontinent existenziell – 60 % der Menschen leben von ihr. Allerdings ist sie heute oft noch eine reine Subsistenzwirtschaft, die die Kleinbauern und ihre Familien mehr schlecht als recht ernährt. Dabei sind die Standortbedingungen in vielen afrikanischen Ländern gerade für hochwertige Produkte und Premium-Märkte durchaus geeignet. Zum Beispiel für den Anbau von Kräutern und Gewürzen in Bio-Qualität, der auf intakte landwirtschaftliche Ökosysteme angewiesen ist. Es mangelt jedoch fast überall an dem Zugang zu Know-how, Equipment und den finanziellen Mitteln, um den Öko-Anbau erfolgreich aufzubauen und in produktionssteigernde Mittel zu investieren. Wenn dieses Entwicklungspotenzial freigelegt werden kann, ist die Landwirtschaft in Afrika ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Armutsminderung.